Conophytum
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o_frank_o
K.W.
Ralf H.
7 verfasser
Faszination Kakteen :: Andere Sukkulenten :: Allgemeines und Spezielles über die anderen Sukkulenten
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Re: Conophytum
Falscher Film....K.W. schrieb:Nur die Substratmischung; geschüttelt oder gerührt?
o_frank_o- Kakteenfreund
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Re: Conophytum
Hallo miteinander,
wenn's in Foren um die Pflegeansprüche von Lithops und Conophytum bzw. deren Unterschiede in der Kultur geht habe ich immer wieder den Eindruck daß es da zu einigen Missverständnissen kommt. Zum Beispiel der Glaube daß sich die einen unseren Jahreszeiten anpassen würden und die anderen nicht ist schlichtweg falsch. Daher möchte ich hier mal kurz dastellen wie es sich mit diesen Pflanzen verhält:
Lithops sind sogenannte Langtagpflanzen und stammen aus den Sommerregengebieten des südlichen Afrika. Ihre Wachstumszeit fällt in die heißen aber feuchten Sommermonate, da ihnen nur zu dieser Zeit ausreichend Feuchtigkeit für ihre Entwicklung zur Verfügung steht. Ihre Ruhezeit fällt in den kalten und für eine Pflanzenentwicklung zu trockenen Winter. Auch bei uns halten sie diesen jahreszeitlichen Rythmus bei: im Frühjahr beginnt das Wachstum, kommt im Hochsommer kurz zum Stillstand, und setzt dann im Spätsommer wieder ein. Nach der herbstlichen Blüte gehen die Pflanzen in die Winterruhe. Das ist die Jahreszeiten betreffend bei uns in Mitteleuropa so, und auch in Namibia oder Südafrika.
Nur: die Jahreszeiten sind um ein halbes Jahr verschoben. Daher beginnt bei uns der Frühling am 21. März, in Südafrika - wie auf der gesamten Südhalbkugel - am 21. September.
Wachstum und Blüteninduktion werden von der Tageslänge - also von der Jahreszeit - gesteuert, nicht von den Monatsnamen. Sommerwachser wachsen im Sommer, egal ob sie in Südafrika oder Europa wachsen bzw. kultiviert werden.
Conophytum hingegen sind sogenannte Kurztagpflanzen. Sie stammen aus den südafrikanischen Winterregengebieten. Die Sommer sind dort nicht nur brütend heiß, sondern auch extrem trocken. Pflanzenwachstum ist dort den Sommer über kaum möglich. Daher wachsen Conophytum im Winter. Auch in Südafrika sind die Winter regional recht kalt, aber die Gattung Conophytum hält diese Temperaturen auch bei Feuchtigkeit aus. Auch bei uns behalten auch diese Pflanzen ihren an den Jahreszeiten gekoppelten Wachstumsrythmus bei. Wie bei Lithops wird dieser durch die Tageslänge gesteuert.
Conophytum beginnt ( auch am Standort ) das Wachstum - im Gegensatz zu Lithops - bei deutlich kürzer werdender Tageslänge, also im Spätsommer. Bei uns etwa im September / Oktober, in Südafrika im spätsommerlichen März / April. Bei Conophytum steht die Blüte zu Beginn der Wachstumszeit. Im Frühjahr bzw. Frühsommer stellt die Gattung das Wachstum ein, und die Körperchen sind oftmals den Sommer über von einer papierartigen Hülle, welche aus den letztjährigen Loben besteht, geschützt. Als Winterwachser wachsen Pflanzen dieser Gattung nicht nur am Standort, sondern auch bei uns im Winter.
Lithops und Conophytum haben nicht nur in Kultur, sondern auch am Standort einen von der Tageslänge gesteuerten, entgegengesetzte Wachstumsrythmus, da sie aus Gebieten mit entgegengesetzten saisonalen Niederschlägen kommen. In Kultur behalten beide Gattungen diesen Rythmus bei. Eine Umgewöhnung ist wegen der genetischen Fixierung auf Lang- oder Kurztagpflanze nicht möglich.
Grüße
Alex
wenn's in Foren um die Pflegeansprüche von Lithops und Conophytum bzw. deren Unterschiede in der Kultur geht habe ich immer wieder den Eindruck daß es da zu einigen Missverständnissen kommt. Zum Beispiel der Glaube daß sich die einen unseren Jahreszeiten anpassen würden und die anderen nicht ist schlichtweg falsch. Daher möchte ich hier mal kurz dastellen wie es sich mit diesen Pflanzen verhält:
Lithops sind sogenannte Langtagpflanzen und stammen aus den Sommerregengebieten des südlichen Afrika. Ihre Wachstumszeit fällt in die heißen aber feuchten Sommermonate, da ihnen nur zu dieser Zeit ausreichend Feuchtigkeit für ihre Entwicklung zur Verfügung steht. Ihre Ruhezeit fällt in den kalten und für eine Pflanzenentwicklung zu trockenen Winter. Auch bei uns halten sie diesen jahreszeitlichen Rythmus bei: im Frühjahr beginnt das Wachstum, kommt im Hochsommer kurz zum Stillstand, und setzt dann im Spätsommer wieder ein. Nach der herbstlichen Blüte gehen die Pflanzen in die Winterruhe. Das ist die Jahreszeiten betreffend bei uns in Mitteleuropa so, und auch in Namibia oder Südafrika.
Nur: die Jahreszeiten sind um ein halbes Jahr verschoben. Daher beginnt bei uns der Frühling am 21. März, in Südafrika - wie auf der gesamten Südhalbkugel - am 21. September.
Wachstum und Blüteninduktion werden von der Tageslänge - also von der Jahreszeit - gesteuert, nicht von den Monatsnamen. Sommerwachser wachsen im Sommer, egal ob sie in Südafrika oder Europa wachsen bzw. kultiviert werden.
Conophytum hingegen sind sogenannte Kurztagpflanzen. Sie stammen aus den südafrikanischen Winterregengebieten. Die Sommer sind dort nicht nur brütend heiß, sondern auch extrem trocken. Pflanzenwachstum ist dort den Sommer über kaum möglich. Daher wachsen Conophytum im Winter. Auch in Südafrika sind die Winter regional recht kalt, aber die Gattung Conophytum hält diese Temperaturen auch bei Feuchtigkeit aus. Auch bei uns behalten auch diese Pflanzen ihren an den Jahreszeiten gekoppelten Wachstumsrythmus bei. Wie bei Lithops wird dieser durch die Tageslänge gesteuert.
Conophytum beginnt ( auch am Standort ) das Wachstum - im Gegensatz zu Lithops - bei deutlich kürzer werdender Tageslänge, also im Spätsommer. Bei uns etwa im September / Oktober, in Südafrika im spätsommerlichen März / April. Bei Conophytum steht die Blüte zu Beginn der Wachstumszeit. Im Frühjahr bzw. Frühsommer stellt die Gattung das Wachstum ein, und die Körperchen sind oftmals den Sommer über von einer papierartigen Hülle, welche aus den letztjährigen Loben besteht, geschützt. Als Winterwachser wachsen Pflanzen dieser Gattung nicht nur am Standort, sondern auch bei uns im Winter.
Lithops und Conophytum haben nicht nur in Kultur, sondern auch am Standort einen von der Tageslänge gesteuerten, entgegengesetzte Wachstumsrythmus, da sie aus Gebieten mit entgegengesetzten saisonalen Niederschlägen kommen. In Kultur behalten beide Gattungen diesen Rythmus bei. Eine Umgewöhnung ist wegen der genetischen Fixierung auf Lang- oder Kurztagpflanze nicht möglich.
Grüße
Alex
Re: Conophytum
Hallo Alex,
super erklärt Zwar beschäftige ich mich nicht mit dieser Pflanzenfamilie, wäre dem aber so, dass diese sich nicht umstellen würden, beträfe dies eine ganze Reihe anderer Pflanzen auch. Meine Eriocacteen z.B. wachsen auch hier im Sommer obwohl sie von der Südhalbkugel kommen.
super erklärt Zwar beschäftige ich mich nicht mit dieser Pflanzenfamilie, wäre dem aber so, dass diese sich nicht umstellen würden, beträfe dies eine ganze Reihe anderer Pflanzen auch. Meine Eriocacteen z.B. wachsen auch hier im Sommer obwohl sie von der Südhalbkugel kommen.
Re: Conophytum
Vielen Dank für die tolle Erklärung.
Das macht das Ganze nun wesentlich leichter und verständlicher.
Kurzum, Conophytum erst gießen, wenn die Tage kürzer werden. Einfach zu merken.
Das macht das Ganze nun wesentlich leichter und verständlicher.
Kurzum, Conophytum erst gießen, wenn die Tage kürzer werden. Einfach zu merken.
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