Fruchtbildung bei Lophophora

Ich habe mal eine Frage zur Fruchtbildung bei Lophophora und ob diese Gattung selbstfertil ist oder sich evtl. mit anderen Gattungen einlässt.

Trotz intensiver Suche, konnte ich nur wenig zur Fruchtbildung finden. Einmal diese Aussage:

Alexander Neusius aus 'Pflegehandbuch für Lophophora williamsii' schrieb:Nach einigen Tagen (es kann auch mal Wochen oder bei einer späteren Bestäubung im Oktober erst im folgenden Jahr sein) bildet sich langsam ein rotes „Würstchen“...

und aus einem etwas älteren Beitrag eines bekannten Kakteenforums

Michael Wolf schrieb:... Die Samenbeeren werden erst sehr spät nachgeschoben, meist mit den nächstjährigen Blüten.

Hm, wann wurde nun mein Lophophora bestäubt? Ich war’s jedenfalls nicht.
Ich habe diese eine blühfähige Pflanze, welche ich Ende April letzten Jahres bekommen habe und diese hat bei mir Ende September und noch mal Mitte Oktober geblüht. Hier im Beitrag von Mitte Januar kann man noch den letzten Blütenrest sehen und bei der heutigen Suche nach eventuellen Knospen an meinen Kakteen, sah ich eine Frucht an meinem Lophophora.



Könnte diese Frucht aus einer früheren Bestäubung (also vor meiner Zeit) stammen, ist diese Gattung selbstfertil oder haben evtl. die zu dieser Zeit (September/Oktober) blühenden Turbinicarpen mitgemischt?

Danke schon mal für eure Antworten.

Guten Abend / Morgen Frauke,

diese Deine Frage, hatte sich mir kürzlich auch gestellt.
Soweit ich herausgefunden habe, entwickeln sich die Früchte im Zeitraum von 12 Monaten.


Aus

Botany of Peyote
Edward F. Anderson

Fruits of peyote are similar to those of Obregonia and Ariocarpus in that they develop for about a year and then elongate rapidly at maturity. The fruits of Lophophora and Obregonia usually have only the upper half containing seeds whereas they are completely filled with seeds in Ariocarpus.

Und selbstfertil sind die Blüten, da hatte ich nur im Umkehrschluß aus folgendem geschlossen, wohl auch nicht.

Botany of Peyote
Edward F. Anderson

To insure the obtaining of fertile seed, it is advisable to out-cross peyote plants by transferring with forceps some stamens containing pollen from the flower of one plant to the stigma of the flower of another.

Hier ist der Link


Beste Grüße

K.W.

Hallo Frauke,

die Gattung Lophophora lässt sich nur schwer kreuzen bzw. Hybridisieren. Die wohl einzigste, allerdings wenig bestätigte Hybride ist die L.jourdaniana - ein Ergebniss mit einem Turbinicarpus. (?)

Die Früchte, die jetzt erscheinen, sind die letzten Blüten vom Vorjahr. Ansonsten dauert die Fruchtbildung während der Vegetationsperiode nur wenige Wochen.

Ja, die Pflanzen sind selbstfertil. Ich helfe jedoch bei der Bestäubung trotzdem nach, um eine höhere Samenausbeute zu bekommen.

für eure informativen Antworten.
Werde ich das Früchtchen mal im Auge behalten. Mal sehen, ob ich auch ein paar Körnchen ernten kann.

Moin Frauke,

ich war es dann leider doch nicht.

LG
Frank