Faszination Kakteen
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Kulturverlauf

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Beitrag  Thomas Kühlke Di 27 Aug - 15:22:11

Moinsens allerseits,

der liebe Ralf hatte mich ja gebeten(Mitgliedervorstellung), mal meine Kulturbedingungen/Erfahrungen darzulegen.
Wie so manch anderer/e Sukkulentenfreund/in, fing ich auch mal auf dem Fensterbrett an. Eine Echinopsisi eyriesii-Hybride war schuld!Very Happy 
Von dieser "Mutterpflanze" habe ich Heute immer noch Kindel, sie selbst ist in den 80ern in die ewigen Dornengründe eingezogen.
Irgendwann ist das Fensterbrett voll, was tun?
Richtig................umziehen!
Die neue Wohnung hatte ein großes Erkerfenster, südseitig(ich würde lügen, wenn ich behaupte, die Wohnung nicht nach diesem Grundsatz ausgesucht zu haben:lol: ), welches ein vielfaches an Platz bot.
Meine "Sammlung" wuchs so von anfänglich 25 Pflanzen schnell auf über 150 an. Alles querbeet und "unbekannt", was man sich so in Gartencentern etc. zusammenkaufte.
Ich wollte nun auch gerne wissen, warum meine Pfleglinge denn kaum ein wiederholtes Mal blühten, bis auf die wenigen Tage nach dem Kauf. Literatur mußte her. Tja, viele bunte Bücher, 80 % mit dem gleichen Inhalt, aber von verschiedenen Autoren. Alles halber Kram. Ich ging also in die örtliche Bücherei und erkundigte mich nach "Fachliteratur". Der nette Herr hinterm Tresen entpuppte sich ebenfalls als Sukkulentenfreund und schnell waren wir beim damals aktuellen "Dieter Herbel- Alles über Kakteen" und mitten in der Fachsimpelei, wobei zumeist er redete und ich riesen Ohren bekam, angesichts seiner Kenntnisse!
So hatte ich meinen ersten "Wälzer" und einen ersten "Kakteenfreund"............
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Beitrag  Thomas Kühlke Di 27 Aug - 18:10:44

...........an einem Tag hatte ich das "Herbel" durch! So, nun ran ans Bestimmen der Pflanzen, richtige "Erde" anmischen und vielleicht schon eine erste Aussaat? Ruhig Blut guter Mann, schnell stieß ich in allen Belangen an meine, zumindest "intellektuellen" Grenzen. Der Herbel war zwar gut, aber nur die wenigsten Arten waren abgebildet, meist nur eine pro Gattung. Das mit den Kulturmethoden war auch nicht so einfach umsetzbar, weil ja "nur" ein Erkerfenster(2 x 3,50 m) vorhanden war. Mit meinen gewünschten Substratbestandteilen konnte man beim Gärtner und im Gartencenter nichts anfangen. Zum Glück stand im Herbel etwas von einer deutschen Kakteengesellschaft oder so, da ruf ich mal an, ob die weiterhelfen können.........................
Ja genau, schwupp war ich Mitglied und bekam "meine" KuaS!! Welch "Siebenmeilenstiefelfortschritt"!!!! Noch heute kann ich es kaum erwarten, wie ein kleiner Junge auf sein Spielgerät, dass die KuaS im Briefkasten liegt. Damals gab es auch gleich eine kleine Liste, welche Mitglieder in der Nähe wohnen, zwecks Ortsgruppenbeitritts oder Neugründung einer solchen. Heute unterliegt dies ja dem Datenschutz...........
Wunderbar, gleich noch gute 10 "Ebenbürtige" kennen gelernt!
Ein munterer Austausch fand statt und ich brauchte nie mehr zu Gartencenter.................
Aus 150 Pflanzen wurden nun schnell 300 und ich mußte mir mit dem Erker etwas einfallen lassen. "Hast Du nicht Platz genug in Eurem Garten?" "Kannst mein altes Frühbeet bekommen!"
Nun, waren meine Damen und Herren Winters im Keller und Sommers im Frühbeet draußen.
Im Erker hingegen gab's Sommers Deko vom Frauchen und Winters die "Warmduscher" von draußen.
Diese "Abhärtung" sorgte fortan für ein wahres Blütenmeer und ich bin bis heute bei den Frühbeeten geblieben.
Wobei diese eigentlich gar nicht mehr existent sind. Ich halte, bis auf die Cereen und die aS, alles in Brötchenkörben auf dem Carportdach! Ja, Ihr lest richtig, beim letzten Umzug gingen meine alten Frühbeete alle zu Bruch und bis dato hatte ich keine Zeit, mich um adäquaten Ersatz zu kümmern, zufällig bin ich tatsächlich auch noch berufstätig. Allerdings sind diese Körbe sehr praktisch. Zunächst hab ich sie über die Jahre nur als Transportmittel ins Winterquartier und zurück benutzt. Nun, da sie unten und seitlich "offen" sind, wer Brötchenkörbe vom Bäcker kennt, weiß was ich meine, hab ich keine Probleme mit Staunässe, bei Regen fließt das überschüssige Wasser einfach unten raus und Windbewegung gibt's von "nebenan". Bei längeren Regenperioden oder zu Beginn der Wachstumsphase, als Sonnenschutz, werden die Kästen mit Stegdoppelplatten abgedeckt.
Mit der KuaS kam natürlich auch immer mehr Wissen in meinen, mittlerweile recht "dornenlosen" Schädel und immer mehr Fachliteratur bevölkert mein "Regal". Auch die Mitgliedschaft bei "INTERNOTO" fügte sich hinzu und nach Zu-und Abgängen stehen um die 6-7 Hundert Pflanzen hier "rum". Mehr geht im Moment nicht, da mein Winterquartier nicht mehr reinläßt.
Dies bezüglich gab es mit der Zeit auch eine "Umstrukturierung" in der bunten Sammlung. Gewisse "Gesellen" können einfach nicht mit meinen Bedingungen und folglich bemühe ich mich nicht mehr um sie. Die Sammlung hat einen Schwerpunkt auf Notocactus(genau, nicht Parodia!!) ungefähr 50%, Mammillaria ca. 25 % der Rest ist gut gemischt, wobei ein Zuwachs bei den Echinopsis-, Trichocereus- Lobivia- und Hildewinterahybriden zu bemerken ist.
Die Pflanzen stehen, wie oben schon erwähnt, dem Wetter gänzlich ausgesetzt, auf dem Carportdach. Die Bedornung ist grandios, der Sonneneinstrahlung gedankt! Die Winterpause endet mit den letzten Frösten, so Mitte März, je nach dem. Dann hab ich richtig zu schleppen, glaubt mal nicht, das auch nur ein Mitglied meiner "Sippe" da mit anfäßt, hab ich ja selbst alles so gewollt, mit dieser Menge, also mach mal schön selbst!Crying or Very sad 
Als Schutz gegen Sonnenbrand gibt es die ersten drei bis vier Wochen Stegdoppelplatte.
Dann wird Angegossen, mit Rogor, gegen Viecher, die sich nichts aus Kieselgur machen und mit Phosphor-Kali-Dünger.
Und los geht die Saison. Gegossen wird nicht mehr, es sei denn, es regnet zwei Wochen lang nicht oder der sporadische Düngerguß rückt an. Ansonsten, volle Kanne Wetter!
Im September, kommt auf die vorherige Regenmenge an, kommen die Stegdoppelplatten wieder drauf, da sollen die Töpfe austrocknen. Zum Abschluß gibt es vorher noch einmal die Dröhnung mit Rogor.
Nach den ersten starken Frösten wird eingeräumt. Wobei leichte Fröste eh nicht auf das Dach gelangen.
Mein Substrat stellt sich wie folgt zusammen; 50% Bims 3-6 mm, 25 % Kieselgur(gegen Bodenparasiten, seit dem hab ich keine Wurzellaus mehr gesehen) und der Rest besteht zu jeweils 5% aus Lavagrus, Schiefergrus, Flußkies, Gartenerde ohne Humus und Urgesteinsmehl.Cool 
Fragen? Her damit!
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Beitrag  cool-oma-renate Di 27 Aug - 21:29:46

danke Thomas für deinen ausführlichen und interessanten Bericht, denn es ist immer wieder spannend zu erfahren, welche Gegebenheiten sich bieten und was man so daraus machen kann. Meine Kakteen kommen auch zeitig im Jahr nach draußen, ich habe drei Sommerunterstände, die Seiten sind offen, es gibt eine durchsichtige Abdeckung. Ich habe damit auch gute Erfahrungen, mit der "Räumerei" komme ich noch ganz gut zurecht, es ist immer der Gradmesser meines Leistungsstandes! renate


Zuletzt von cool-oma-renate am Di 27 Aug - 21:36:03 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Wortberichtigung)

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