Wollläuse
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K.W.
Frauke
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Wollläuse
Hab heute mal im Vorbeigehen ein paar Bilder im GWH gemacht. Vorhin beim Runterladen und Betrachten, bin ich fast vom Stuhl gefallen.
Ist ja erschreckend, was man da auf den Vergrößerungen manchmal entdeckt. Sitzen doch an den Cyathien (Blütenstand gerade mal 7 mm hoch und oben an den Nektardrüsen 2,5 mm breit) meiner Euphorbia oncolada mind. 6 Wollläuse
War gerade noch mal hinten und hab ihnen den Garaus gemacht.
Dieses Mistviehzeugs, egal treiben die sich wieder bei mir rum, vor allem jetzt, wo man an jungen Trieben und Knospen der Epis knabbern kann. Bei den normalen Kakteen hab ich damit keine Probleme (es sei denn, sie wurden mitgeliefert), aber alles was sonstig sukkulent ist oder was rumhängt, da gehen die gerne mal ran.
Ich habe ganz gute Erfahrung mit einem, eigentlich eher in der Tierzucht eingesetztem Mittel gemacht. ‚insect-o-kill’ (früher 'Mastokill’, war noch besser) heißt das Mittelchen und ich hab es aus dem Agrarhandel, kann allerdings sein, dass es schon wieder einen anderen Namen hat, denn ich hol das immer im 5 L-Kanister und der reicht dann ein paar Jahre. Ich nehme es mit Erfolg gegen alle kreuchenden und fleuchenden Insekten. Ameise, Fliege, Spinne, Wanze, Motte u. Schabe sind auch auf der Verpackung abgebildet. Inhalts- bzw. Wirkstoffe sind 8 g/l Permethrin und 3 g/l Pyrethrine. Es ist ein Kontakt- und Fraßgift mit guter Langzeitwirkung. Im Sommer werden z.B. alle Fenster- und Türecken damit eingesprüht und die Spinnen bleiben fern, auch die Hundehütte bekommt regelmäßig eins drauf, alles was unerwünscht irgend wo rumkrabbelt ist sofort hinüber.
Bi58 hab ich mal probiert, aber da kann man ja zwei Tage später noch nicht das GWH betreten, ohne selbst mit umzufallen und das ist auch sehr aggressiv gegenüber meiner Hoyas, da waren ein paar entlaubt. Von den Bi58-Sticks bin ich auch nicht begeistert, denn bei jedem Gießen stinkt es nach dem Zeugs.
Im Winter hatte ich mir Promanal von Neudorff geholt, weil man ja auch immer mal wechseln sollte. Obwohl relativ geruchsneutral in der Wohnung einsetzbar, bin ich damit leider auch nicht zufrieden. Denn wieder hat es einige meiner Hoyas entlaubt. Wahrscheinlich verkleistert das Ölzeugs die Poren der Blätter, so dass sie schwarz werden und abfallen.
Was nehmt ihr denn so gegen Wollläuse? Oder gibt es die bei euch nicht?
Ist ja erschreckend, was man da auf den Vergrößerungen manchmal entdeckt. Sitzen doch an den Cyathien (Blütenstand gerade mal 7 mm hoch und oben an den Nektardrüsen 2,5 mm breit) meiner Euphorbia oncolada mind. 6 Wollläuse
War gerade noch mal hinten und hab ihnen den Garaus gemacht.
Dieses Mistviehzeugs, egal treiben die sich wieder bei mir rum, vor allem jetzt, wo man an jungen Trieben und Knospen der Epis knabbern kann. Bei den normalen Kakteen hab ich damit keine Probleme (es sei denn, sie wurden mitgeliefert), aber alles was sonstig sukkulent ist oder was rumhängt, da gehen die gerne mal ran.
Ich habe ganz gute Erfahrung mit einem, eigentlich eher in der Tierzucht eingesetztem Mittel gemacht. ‚insect-o-kill’ (früher 'Mastokill’, war noch besser) heißt das Mittelchen und ich hab es aus dem Agrarhandel, kann allerdings sein, dass es schon wieder einen anderen Namen hat, denn ich hol das immer im 5 L-Kanister und der reicht dann ein paar Jahre. Ich nehme es mit Erfolg gegen alle kreuchenden und fleuchenden Insekten. Ameise, Fliege, Spinne, Wanze, Motte u. Schabe sind auch auf der Verpackung abgebildet. Inhalts- bzw. Wirkstoffe sind 8 g/l Permethrin und 3 g/l Pyrethrine. Es ist ein Kontakt- und Fraßgift mit guter Langzeitwirkung. Im Sommer werden z.B. alle Fenster- und Türecken damit eingesprüht und die Spinnen bleiben fern, auch die Hundehütte bekommt regelmäßig eins drauf, alles was unerwünscht irgend wo rumkrabbelt ist sofort hinüber.
Bi58 hab ich mal probiert, aber da kann man ja zwei Tage später noch nicht das GWH betreten, ohne selbst mit umzufallen und das ist auch sehr aggressiv gegenüber meiner Hoyas, da waren ein paar entlaubt. Von den Bi58-Sticks bin ich auch nicht begeistert, denn bei jedem Gießen stinkt es nach dem Zeugs.
Im Winter hatte ich mir Promanal von Neudorff geholt, weil man ja auch immer mal wechseln sollte. Obwohl relativ geruchsneutral in der Wohnung einsetzbar, bin ich damit leider auch nicht zufrieden. Denn wieder hat es einige meiner Hoyas entlaubt. Wahrscheinlich verkleistert das Ölzeugs die Poren der Blätter, so dass sie schwarz werden und abfallen.
Was nehmt ihr denn so gegen Wollläuse? Oder gibt es die bei euch nicht?
Re: Wollläuse
Was ist denn mit denen die erwünscht rumkrabbeln?alles was unerwünscht irgend wo rumkrabbelt ist sofort hinüber.
Macht "agent orange" da eine Unterscheidung?
Ich habe ganz gerne etwas Fauna um mich, bin dankbar für jede Spinne die ihr Netz baut.
Gibt es denn keine Mittel, die etwas gezielter auf die Blattläuse wirken?
Leider kenne ich mich nicht so gut in diesem Bereich aus, habt Ihr Tipps für mich?
Beste Grüße
K.W.
K.W.- Kakteenfreund
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Alter : 65
Ort : Rheinland
Re: Wollläuse
Moin zusammen,
bis 2008 habe ich meine Kakteen im Freiland gepflegt, vollsonnig und nicht regengeschützt. Es sind hauptsächlich Echinopsishybriden, die ordentlich Wasser vertragen, und irgendwie aus einer romantischen Laune heraus habe ich geglubt, die Natur regelt alles von alleine, inklusive dem Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. 2007 hatte ich dann beim Umtopfen mein Deja-vu Erlebnis, da gerade die Hybriden am schlimmsten mit Wurzelläusen befallen waren, die am meisten Regen abbekommen haben (letztes Jahr war es ein Epihybride, die auch regengeschützt im Garten stand), wo man doch immer wieder liest, daß Wurzelläuse trockenes Substrat bevorzugen, und ihnen Nässe schadet.
Man muss sich immer wieder klar machen, dass wir mit der Gewächshauskultur die optimalen Bedingungen für Schädlinge liefern: immer schön warm, meistens trocken, ideal um eine Schädlingskultur zu gründen.
Ich mache folgendes: Nach dem 3.ten Mal Angießen im Frühjahr (damit ich sicher bin, dass sich die Saugwurzeln regeneriert bzw. neu gebildet haben) wird durchdringend mit BI58 (Wirkstoff Dimethoat) gegossen (mit Mundschutz, das Zeugs ist richtig aggressiv). Nach 14 Tagen wird das Ganze wiederholt, um 'Nachzügler' zu eliminieren. Im Laufe des Monat Mai, wenn sich ein sonniger Tag ankündigt, der die Temperaturen im GWH schön hochbringt, mache ich alle Fenster/Türen zu, sprühe mit BI58 die Pflanzen tropfnass ein (MUNDSCHUTZ !!!!!), und lasse das GWH einen Tag zu; am nächsten Tag alles aufreissen, und gut lüften. Ende August wird mit Provado (Wirkstoff Imidacloprid) gegossen; die Anwendung wird nach 14 Tagen auch wiederholt.
Der Vorteil von 2 unterschiedlichen Systemgiften liegt darin, daß ich mir keine Schädlingsresistenzen einfange, denn eine von den beiden Wirkstoffen vernichtet die Schädlinge so oder so. BI58 wirkt 'kurzfristiger', während Provado länger im Pflanzenkörper verbleibt, und somit in der Winterruhe eventuellen Schädlingsbefall eindämmt.
Ich handhabe dieses Verfahren seit 2008, und habe im GWH seitdem keinerlei Schädlingsbefall ; die EPI Hybride letztes Jahr ausgenommen, wo ich mir nicht erklären kann, wie in Freilandkultur Wurzelläuse auftreten können. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den EPI bei der vorbeugenden Schädlingsbekämpfung nicht vergessen hatte.
Nachteile habe ich bei dieser Methode bisher nicht entdecken können, und keine Angst, Nützlinge finden sich im Laufe der Vegetationsperiode ein. Letztes Jahr hat ich mindestens 5 Gartenkreuzspinnen im GWH.
Ist die Sammlung einmal subjektiv schädlingsfrei, so kann man die 'Ratgeberklassiker' gut anwenden: lüften, lüften und nochmals lüften, sprich gute Luftzirkulation im GWH (ich kann da leicht reden, an der Nordseeküste weht eigentlich immer ein leichter Wind). Es hat sich bei mir bewährt, dem Substrat der eher trockenliebenden Pflanzen wie den Astrophyten ein wenig Löss beizumischen.
LG
Frank
bis 2008 habe ich meine Kakteen im Freiland gepflegt, vollsonnig und nicht regengeschützt. Es sind hauptsächlich Echinopsishybriden, die ordentlich Wasser vertragen, und irgendwie aus einer romantischen Laune heraus habe ich geglubt, die Natur regelt alles von alleine, inklusive dem Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen. 2007 hatte ich dann beim Umtopfen mein Deja-vu Erlebnis, da gerade die Hybriden am schlimmsten mit Wurzelläusen befallen waren, die am meisten Regen abbekommen haben (letztes Jahr war es ein Epihybride, die auch regengeschützt im Garten stand), wo man doch immer wieder liest, daß Wurzelläuse trockenes Substrat bevorzugen, und ihnen Nässe schadet.
Man muss sich immer wieder klar machen, dass wir mit der Gewächshauskultur die optimalen Bedingungen für Schädlinge liefern: immer schön warm, meistens trocken, ideal um eine Schädlingskultur zu gründen.
Ich mache folgendes: Nach dem 3.ten Mal Angießen im Frühjahr (damit ich sicher bin, dass sich die Saugwurzeln regeneriert bzw. neu gebildet haben) wird durchdringend mit BI58 (Wirkstoff Dimethoat) gegossen (mit Mundschutz, das Zeugs ist richtig aggressiv). Nach 14 Tagen wird das Ganze wiederholt, um 'Nachzügler' zu eliminieren. Im Laufe des Monat Mai, wenn sich ein sonniger Tag ankündigt, der die Temperaturen im GWH schön hochbringt, mache ich alle Fenster/Türen zu, sprühe mit BI58 die Pflanzen tropfnass ein (MUNDSCHUTZ !!!!!), und lasse das GWH einen Tag zu; am nächsten Tag alles aufreissen, und gut lüften. Ende August wird mit Provado (Wirkstoff Imidacloprid) gegossen; die Anwendung wird nach 14 Tagen auch wiederholt.
Der Vorteil von 2 unterschiedlichen Systemgiften liegt darin, daß ich mir keine Schädlingsresistenzen einfange, denn eine von den beiden Wirkstoffen vernichtet die Schädlinge so oder so. BI58 wirkt 'kurzfristiger', während Provado länger im Pflanzenkörper verbleibt, und somit in der Winterruhe eventuellen Schädlingsbefall eindämmt.
Ich handhabe dieses Verfahren seit 2008, und habe im GWH seitdem keinerlei Schädlingsbefall ; die EPI Hybride letztes Jahr ausgenommen, wo ich mir nicht erklären kann, wie in Freilandkultur Wurzelläuse auftreten können. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich den EPI bei der vorbeugenden Schädlingsbekämpfung nicht vergessen hatte.
Nachteile habe ich bei dieser Methode bisher nicht entdecken können, und keine Angst, Nützlinge finden sich im Laufe der Vegetationsperiode ein. Letztes Jahr hat ich mindestens 5 Gartenkreuzspinnen im GWH.
Ist die Sammlung einmal subjektiv schädlingsfrei, so kann man die 'Ratgeberklassiker' gut anwenden: lüften, lüften und nochmals lüften, sprich gute Luftzirkulation im GWH (ich kann da leicht reden, an der Nordseeküste weht eigentlich immer ein leichter Wind). Es hat sich bei mir bewährt, dem Substrat der eher trockenliebenden Pflanzen wie den Astrophyten ein wenig Löss beizumischen.
LG
Frank
o_frank_o- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 1836
Anmeldedatum : 05.03.11
Alter : 61
Re: Wollläuse
Hallo Frank, ich danke recht sehr für die ausführliche und profunde Information!
Beste Grüße
K.W.
Beste Grüße
K.W.
K.W.- Kakteenfreund
- Anzahl der Beiträge : 4757
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Alter : 65
Ort : Rheinland
Re: Wollläuse
Chemie scheint auch das Einzigste zu sein, was auf Dauer hilft.
Gerade Wollläuse bekommt man ohne Gift nicht in den Griff - es sei denn, man hat nur 3 Pflanzen. Haste Wollläuse, gesellen sich ganz schnell Wurzelläuse hinzu. Rote Spinne, gerade in den trockenen Sommermonaten, ist schneller da, als einem lieb ist.
Apro popo: Angeblich soll Kieselgur im Substrat Wurzelläuse fern halten. Ich hatte mir letztes Jahr extra deswegen welches besorgt, für die Trichos, welche auf der Terasse stehen. So richtig waren die Läuse aber nicht überzeugt und sind auch nur mit Bi58 zu vertreiben gewesen.
Gerade Wollläuse bekommt man ohne Gift nicht in den Griff - es sei denn, man hat nur 3 Pflanzen. Haste Wollläuse, gesellen sich ganz schnell Wurzelläuse hinzu. Rote Spinne, gerade in den trockenen Sommermonaten, ist schneller da, als einem lieb ist.
Apro popo: Angeblich soll Kieselgur im Substrat Wurzelläuse fern halten. Ich hatte mir letztes Jahr extra deswegen welches besorgt, für die Trichos, welche auf der Terasse stehen. So richtig waren die Läuse aber nicht überzeugt und sind auch nur mit Bi58 zu vertreiben gewesen.
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